Morgan Pixleys Leben mit Prothese
Ein Kind wie jedes andere
Im Haus herrscht Tumult. Kinderlachen dringt durch alle Räume. Es duftet nach Schokokeksen. Kinderfinger greifen nach dem noch warmen Gebäck. Ein ganz normales Wochenende bei den Pixleys. Abby ist da, sie möchte mit Morgan und ihrer großen Schwester Paige spielen. Gleich geht‘s zum Spielplatz.
Wie alle Kinder verliert sich Morgan in Tagträumen. Meistens träumt sie von Fröschen und davon, was sie sein möchte, wenn sie einmal groß ist. Sie liebt es, sich zu bewegen! Tanzen, Schwimmen, Wandern, Radfahren und auch Klettern – Morgan ist ein kleiner Wirbelwind. Seit kurzem fährt sie auch noch Ski! Ihre Eltern, Ashlee und David, sind beide sehr sportlich und haben Morgans aktives Wesen und ihren Bewegungsdrang von Anfang an gefördert. „Aktiv sein unterstützt Morgan, Selbstvertrauen aufzubauen.“
Es ist kein Kinderspiel
„Alle Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder, wir sind da nicht anders. Wir möchten das Beste für alle unsere drei Töchter und einfach sichergehen, dass es ihnen gut geht und dass sie von anderen akzeptiert werden,“ so Ashlee. „Gerade im Kleinkindalter sind Kinder besonders neugierig und haben viele Fragen zu Morgans Bein. Wir können uns aber auch vorstellen, dass sich das ändert wenn Morgan in die Pubertät kommt. Darum erziehen wir sie bewusst zu einem starken, selbstbewussten Kind.“
Eine große Rolle spielt für Morgen ihr Vorbild: Össur Team Athletin Sarah Reinertsen, die ganz in ihrer Nähe wohnt. Die beiden verbindet mehr als nur ihre Geschichte. Sarah wurde ebenso wie Morgan, mit Proximalem Femurfokaldefekt (PFFD) geboren – eine Gewebestörung, die zur Amputation ihres linken Beins führte als sie sieben Jahre alt war. „Wir sind sehr glücklich, dass Morgan Sarah kennenlernen durfte, die beiden haben so viele Gemeinsamkeiten: die gleiche Ursache und das auch noch am gleichen Bein! Hinzukommt, dass sie sich auch sehr ähnlich sehen,“ erzählt Morgans Mutter begeistert. „Für uns und gerade für Morgan, ist es unheimlich wichtig, jemanden wie Sarah an ihrer Seite zu wissen. Jemand, der ihr zeigt, dass man seine Träume verwirklichen kann.“
Glücklicherweise haben sich die Pixleys auch schon früh mit der CAF (Challenged Athletes Foundation) in Verbindung gesetzt. Als Morgan gerade einmal sechs Monate alt war, sind sie zur jährlichen „San Diego Triathlon Challenge“ gereist und sind seither jedes Jahr dabei. „Das ist eine große Gemeinschaft,“ sagt Ashlee „und wir gehören dazu. Das ist ein wunderbares Gefühl.“
2016 als Morgan drei Jahre alt war, durfte sie über die CAF an ihrer ersten Össur Running und Mobility Clinic teilnehmen. Bereits ein Jahr später hat sie dann ihre erste Sportprothese bekommen. „Das war genau die richtige Zeit. Morgan war bereit dafür. Wir wandern viel und sie wollte einfach nicht mehr getragen werden.“
“Ich denke, dass ich das coolste Kind in der Schule bin!”
„Es ist einfach schön zu sehen, dass die Kinder hier bei der CAF so früh mit Sportprothesen versorgt werden. Das gab es noch nicht als ich ein Kind war. Deshalb habe ich erst mit 12 gelernt wie man rennt,“ so Sarah Reinertsen, Morgans großes Idol. „Es ist so wichtig für Kinder, Zugang zu dieser Technologie zu haben und von Anfang an auch zu lernen, wie man diese richtig nutzt. Nur so entwickeln sie positive und gesunde Lebensgewohnheiten, die ihr Selbstvertrauen aufbauen“.
Morgans Eltern sind gelassen: “Durch die Hilfe unseres Support-Netzwerks wissen wir, dass es Morgan gut gehen wird. Wir sehen keinen Grund dafür, dass sie nicht all das tun kann, was sie möchte und wofür sie bereit ist zu arbeiten“ – und jeder, der daran zweifelt, wird von Morgan eines Besseren belehrt: „Ich denke, dass ich das coolste Kind in der Schule bin!“
Life without Limitations bedeutet für mich, dass ich das coolste Kind in der Schule bin.
Morgan wurde mit der seltenen Gewebestörung Proximaler Femurfokaldefekt (PFFD) geboren. Dies führte dazu, dass sie ohne linkes Bein geboren wurde. Sie erhielt ihre erste Prothese bereits als sie ein Jahr alt war. Tagsüber trägt Morgan ein Total Knee® Junior mit einem Flex-Foot® Junior. Für den Sport und auch zum Spielen trägt sie einen Flex-Run Junior, allerdings ohne Knie. Das ist bei kleinen Kindern normal, da sie entweder noch nicht die Aufbauhöhe für ein Knie haben oder es ihnen an Koordination fehlt, um bei körperlicher Aktivität mit einem Kniegelenk umzugehen. Später, wenn sie etwas älter ist, wird sie dann auch ein Kniegelenk für den Sport tragen, genau wie ihr Vorbild Sarah.