Hilft Physiotherapie bei Rückenschmerzen?
Physiotherapie hat bei Rückenschmerzen das Ziel, die Bewegungsfähigkeit, die Beweglichkeit und die natürlichen Körperfunktionen wiederherzustellen, zu verbessern bzw. zu erhalten. So lassen sich durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen für den Rücken Schmerzen lindern, die Muskulatur stärken und Bewegungsstörungen beseitigen. Physiotherapie kann zudem helfen, das Risiko erneuter Rückenschmerzen zu verringern.
Bei welchen Rückenschmerzen ist Physio sinnvoll?
Wann bei welchen Rückenschmerzen eine Physiotherapie verschrieben wird, entscheidet die Ärztin bzw. der Arzt. Da Art und Ausmaß der Rückenschmerzen sowie auch die gesamte körperliche Situation bei jedem Menschen anders sind, muss die Behandlung entsprechend individuell sein.
Generell kann Physiotherapie zum Beispiel bei Verspannungen der Rückenmuskulatur, bei degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule, bei Verengungen (Wirbelsäulenstenose) und bei unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken helfen.
Aktive, manuelle und passive Physio bei Rückenschmerzen
In der Physiotherapie gibt es ein breites Spektrum an Therapien und Techniken an, um Rückenschmerzen zu behandeln. Unterschieden werden in der Physiotherapie aktive, manuelle und passive Therapiemethoden.
Zur aktiven Bewegungstherapie (Krankengymnastik) bei Rückenschmerzen gehören spezifische Trainings und Bewegungsübungen, die unter Anleitung selbständig durchgeführt werden. Es wird Dir gezeigt, welche Übungen für Dich passend sind und wie Du diese durchführst.
Bei der manuellen Therapie behandelt die Therapeutin/der Therapeut durch Handgriffe und Mobilisationstechniken die Funktionsstörungen des Bewegungsapparates. Ergänzt werden kann die Bewegungstherapie bei Rückenschmerzen durch physikalische Therapien. Dazu gehören passive Therapiemethoden, wie Heilmassagen, Hydrotherapie, Ultraschalltherapie, Wasseranwendungen oder Wärmebehandlungen.
Wer nach der Physio Rückenschmerzen verspürt, sollt seine Physiotherapeutin bzw. seinen Physiotherapeuten darauf ansprechen. Es kann sich auch einfach um Muskelkater handeln, weil Körperregionen trainiert wurden, die sonst nicht beansprucht werden.
Physiotherapie für Rückenschmerzen gibt es auf Rezept
Physiotherapie wird bei akuten und chronischen Erkrankungen, nach Operationen, nach Unfällen oder nach Verletzungen verordnet. Bei entsprechender Diagnose verschreibt die Ärztin bzw. der Arzt Physiotherapie, so etwa bei dauernden Rückenschmerzen. Man kann auch aktiv nach einem Rezept fragen.
Physiotherapie zählt in der medizinischen Versorgung zu den Heilmitteln. Bei einer Verordnung werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. In der Physiotherapiepraxis wird eine Zuzahlung fällig. Man kann auch ohne Verordnung physiotherapeutische Behandlungen in Anspruch nehmen. Die Kosten müssen dann selbst übernommen werden. Die Physiotherapie-Praxis kann man sich selbst aussuchen.
Eine Physiotherapie-Einheit dauert ca. 15–25 Minuten. In der Regel werden 6 Einheiten verordnet. Wenn die Rückenbeschwerden nicht zurückgehen, kann die Ärztin/der Arzt bis zu zwei Folgeverordnungen ausstellen. Es gibt zudem Dauerrezepte für chronische Kranke.
Alltagstipps für einen schmerzfreien Rücken
- Vermeide stundenlanges, unbewegliches Sitzen – stehe regelmäßig auf und mache ein paar Bewegungsübungen
- Häufiger die Sitzposition ändern
- Auch beim Stehen gilt: Position öfter wechseln, das Gewicht von einem auf das andere Bein verlagern, anlehnen
- Nimm die Treppe statt Fahrstuhl
- Beginne den Tag mit ein paar Rückenübungen
- So oft wie möglich spazieren gehen, Rad fahren, schwimmen
- Regelmäßig Sport treiben
- Schweres Heben von Lasten vermeiden
Rückengymnastik macht beweglich
In Sportvereinen und Fitnessstudios werden spezielle Kurse für Rücken- und Wirbelsäulengymnastik angeboten. Bei ankerkannten Angeboten bezuschussen die gesetzlichen Krankenkassen teilweise die Kurskosten. Das regelmäßige Bewegungstraining stärkt die Rückenmuskulatur und fördert die Beweglichkeit der Gelenke.
Was tun, wenn Physiotherapie gegen Rückenschmerzen nicht hilft?
Zunächst einmal ist Geduld gefragt. Nach ein paar Physiotherapie-Einheiten sind Rückenschmerzen in der Regel nicht verschwunden. Deshalb ist es so wichtig, sich Tipps und Empfehlungen für Übungen zuhause geben zu lassen. Gezieltes Training hilft, die Rückenschmerzen dauerhaft zu mindern. Regelmäßige Bewegung sollte fest in den Alltag integriert werden, um Rückenschmerzen zu lindern und zu vermeiden.
Bandagen und Orthesen unterstützen ein rückengerechtes Leben
Wer Schmerzen hat, neigt zu Schonhaltung und Inaktivität aus Angst vor Schmerzen. Dies ist kontraproduktiv und kann die Beschwerden nur noch verschlimmern. Damit Du Dich wieder beschwerdefrei bewegen kannst, kann Dir eine Rückenbandage oder Rückenorthese helfen. Diese stabilisieren und entlasten den Rücken und können dadurch Deine Schmerzen lindern. Das hilft Dir wiederum, Dich mehr zu bewegen und aktiver zu sein, sodass Du Deine Muskeln stärkst und entspannst.
Eine Bandage oder Orthese kann man auch beim Sport oder Training tragen. Solltest Du ein orthopädisches Hilfsmittel verschrieben bekommen, achte bei der Anpassung darauf, dass diese bei Bewegungen nicht stört. Bandagen oder Orthesen sollten die Lendenwirbelsäue stabilisieren und eine Kompressionsfunktion haben, aber dennoch komfortabel sein.
Die Rückenbandage Formfit® Pro Back beispielsweise besteht aus elastischem Material, mehreren gepolsterten, stützenden Streben und einem Funktionspolster (Pelotte). Die Orthese stabilisiert den Rumpf und schränkt ungewollte Bewegungen der Lendenwirbelsäule ein. Die Rückenbandage ist leicht, komfortabel und atmungsaktiv. In einem Materialtest hat sie am besten abgeschnitten hat.