Ob Spreizfuß, Senkfuß oder Knickfuß, rund 70 % der Erwachsenen leiden unter einer Fußfehlstellung. Dies kann nicht nur zu Fußproblemen führen, sondern auch zu Beschwerden im Knie – bis hin zu einer Kniegelenkarthrose.

Sollten Sie chronische Knieschmerzen haben, fragen Sie Ihren Orthopäden, ob eine Fußfehlstellung die Ursache ist. In diesem Fall kann eine orthopädische Einlage das richtige Hilfsmittel sein. Hier erläutern wir Ihnen die Funktionen und den Nutzen einer medizinischen Schuheinlage für Kniearthrose.

Ihr Fragen – unsere Antworten rund um die Kniearthrose-Einlage.

Was ist eine medizinische bzw. orthopädische Einlage?

Im Vergleich zu Einlegesohlen, die in Sport- oder Wanderschuhen zur Dämpfung oder im Winter als Wärmeeffekt eingesetzt werden, haben orthopädische Einlagen immer einen medizinischen Nutzen und ein konkretes Ziel: Entlastung, Stützung, Bettung, Stabilisierung, Korrektur etc. Deshalb gibt es auch keine medizinischen Einlagen „von der Stange“, sondern immer die entsprechende Einlage für unterschiedliche Diagnosen wie zum Beispiel Spreizfuß, Knickfuß, Hohlfuß, Hallux valgus, Senkfuß oder Diabetes. Eine orthopädische Einlage erhält man nicht im Drogeriemarkt oder Schuhgeschäft, sondern sie wird durch den Arzt verordnet. Nach der Verordnung passt der Orthopädietechniker die Einlage individuell an den Patienten an. Durch diese Passgenauigkeit wird die Wirkung etc. erzielt.

Was ist eine Kniearthrose-Einlage?

Eine Fehlstellung der Fußachse kann das Kniegelenk überlasten und dadurch Kniearthrose verursachen. In diesem Fall hilft eine korrigierende Einlage. Diese gleicht die Fehlstellung der Fußachse aus und bewirkt eine Korrektur der Beinachse. Dadurch wird das Kniegelenk entlastet und die Kniebeschwerden können gelindert werden. Auch das Fortschreiten der Kniearthrose kann verzögert werden. Laut den medizinischen Leitlinien für Kniearthrose können orthopädische Einlagen zu einer Schmerzlinderung und funktionellen Verbesserung beitragen¹, die Kniebelastung reduzieren² und einen biomechanischen und klinischen Effekt bei leichten Arthrosestadien haben³.

Was bewirkt die Außenrand- bzw. Innenranderhöhung?

Eine orthopädische Kniearthrose-Einlage wie die OA FirstStep von Össur erzielt ihre Wirkung durch eine Innenrandverstärkung (bei einer Valgus-Stellung, X-Bein) bzw. durch eine Außenrandverstärkung (bei einer Varus-Stellung, O-Bein). Durch diese Innenrand- und Außenranderhöhung gleicht die Kniearthrose-Einlage die Fehlstellungen der Fußachse aus und bewirkt eine Korrektur der Beinachse. Dadurch wird das Kniegelenk entlastet. Bei regelmäßigem Tragen kann sich die orthopädische Kniearthrose-Einlage entlastend auswirken. Die Außenrand- bzw. Innenranderhöhung wird durch den Orthopädietechniker handwerklich bearbeitet, sodass die Einlage eine optimale Passgenauigkeit – und damit eine effektivere Wirkung – bietet.

Warum muss ich zum Orthopädietechniker?

Medizinische Einlagen gibt es nur beim Orthopädietechniker oder im Sanitätshaus. Der Orthopädietechniker berät Sie zu Art und Modell der Einlage. Dann wird die Einlage an Ihren Fuß angepasst. Dazu nimmt er Maß, macht einen Fußabdruck und passt die Einlage an. Dafür nutzt der Orthopädietechniker vorgefertigte Einlagenrohlinge, die dann individuell bearbeitet werden. Orthopädische Einlagen für Fußfehlstellungen bestehen in der Regel aus Kunststoff. Die OA FirstStep stammt von einem in Deutschland führenden Hersteller für orthopädische Einlagen und ist aus hochwertigem, weichbettendem PU-Polster.

Was ist das Therapieziel einer Kniearthrose-Einlage?

In erster Linie sollen Kniebeschwerden gelindert werden. Ein weiteres Ziel ist es aber auch, durch die Linderung der Beschwerden die Aktivität und Mobilität zu erhöhen. Wer weniger Schmerzen hat, bewegt sich mehr und Bewegung ist nun mal die beste Medizin und Vorbeugung bei Arthrose. Denn dadurch werden die Muskeln und der Knorpel gestärkt sowie die Gelenke entlastet. Dies wiederum kann das Fortschreiten einer Kniearthrose hinauszögern. In diesem Sinne ist eine chronische Erkrankung wie Arthrose immer ganzheitlich zu betrachten. Durch einen arthrosegerechten Lebensstil, also viel Bewegung, Kniegymnastik, Physiotherapie, gesunde Ernährung etc., können Sie trotz Kniearthrose aktiv und beschwerdefreier sein.

Hilft eine Einlage nicht nur bei Fußproblemen?

Nicht ausschließlich. Eine Einlage kann auch helfen, Knie- oder Hüftbeschwerden, die durch Fußfehlstellungen verursacht werden, zu lindern.

Gibt es eine Kniearthrose-Einlage auf Rezept?

Sprechen Sie Ihren Orthopäden oder Hausarzt an. Wenn eine Einlage sinnvoll ist, wird er Ihnen diese verschreiben. Korrigierende Einlagen wie die OA FirstStep sind für den Einsatz bei beginnender Arthrose oder auch als Ergänzung zu einer Kniearthrose-Orthese vorgesehen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nach entsprechender ärztlicher Verordnung die Kosten für bis zu zwei Paare Einlagen pro Jahr. Es kann ggf. zu einer Zuzahlung kommen.

Welche Schuhe eignen sich für eine Kniearthrose-Einlage?

Wichtig ist vor allem, dass Sie die orthopädische Schuheinlage so häufig wie möglich, am besten täglich tragen. Daher sollten Sie die Einlagen in den Schuhen einsetzen, die Sie am häufigsten tragen. Dies sollten Schuhe mit herausnehmbarer Sohle (Sport, Turnschuhe, Wanderschuhe) sein. Enge Schuhe, Ballerinas oder Sandalen sind nicht geeignet.

Kann ich mit einer Kniearthrose-Einlage auch wandern oder joggen?

Dies kann Ihnen Ihr Orthopäde oder Orthopädietechniker beantworten, da es von der individuellen Diagnose abhängig ist.

Machen Sie den ersten Schritt und fragen Sie Ihren Arzt nach einer Kniearthrose-Einlage.

Es gibt zahlreiche Vorteile. Eine Einlage hat keine Nebenwirkungen im Vergleich zu Schmerzmitteln. Sie lässt sich ohne großen Aufwand anpassen und in den Schuh einlegen. Man gewöhnt sich schnell daran. Und sie ist nicht sichtbar, kann dafür aber spürbar wirksam sein. Wie zum Beispiel die OA FirstStep. Mehr erfahren Sie in unserem Arthroseportal.

Quellen

¹ Stöve et Steubesand. Gonarthrose S2k Leitlinie, Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), AWMF online, Stand: Januar 2018.

² Jones RK, Chapman GJ, Parkes MJ, Forsythe L, Felson DT. The effect of different types of insoles or shoe modifications on medial loading of the knee in persons with medial knee osteoarthritis: a randomised trial. J Orthop Res. 2015 Nov;33(11):1646-54. doi: 10.1002/jor.22947. Epub 2015 Jun 3. PMID: 25991385; PMCID: PMC4737200.

³ Petersen WE, A.; Rembitzki, IV.; Semsch, H.; Libau, C.; Best, R. Konservative Optionen zur Beeinflussung der Beinachse bei medialer Gonarthrose: Was bringen Einlagen und Orthesen? OUP, 2015. 4(12): p. 620-625.