Bandagen? Besser im Fachhandel!
Immer häufiger werden Rückenbandagen und Rückenorthesen in Nicht-Fachgeschäften, Discountern, Supermärkten und online angeboten. Da es sich um ein medizinisches Hilfsmittel handelt, sollte man sich aber auf jeden Fall vorher ärztlich oder im Sanitäts-Fachhandel beraten lassen und idealerweise dort einen Orthesentest machen.
Eigene Diagnose ist nicht sinnvoll
Bei Schmerzen im unteren Rücken (Lendenwirbelbereich) ist es schwierig, eine konkrete Ursache zu finden, da die Schmerzen oft unspezifisch sind. Die Ursache kann Überlastung, zu viel Sitzen oder zu wenig Bewegung sein. Es kann sich um einen Hexenschuss, einen Bandscheibenvorfall, eine Blockade oder Arthrose handeln. Aufgrund dieser verschiedenen Ursachen sollte man sowohl bei akuten als auch bei chronischen Rückenschmerzen immer eine ärztliche Diagnose einholen, sich fachlich beraten lassen und eine Bandage oder Orthese nicht per Eigendiagnose nutzen. Denn Rückenbandagen und Rückenorthesen haben für die unterschiedliche Beschwerden auch die entsprechenden Funktionen und Wirkprinzipien. Je nach Indikation und Therapieziel gibt es orthopädische Hilfsmittel zur Kompression, Immobilisierung, Korrektur, Entlastung, Stabilisierung usw.
Beim Kauf einer Bandage im Drogeriehandel, Supermarkt, Sportgeschäft oder online ist es nicht sicher, ob Du für Deine Beschwerden das richtige Hilfsmittel bekommst und damit das Behandlungsziel erreichst. Es sollte genau geklärt werden, bei welcher Indikation welche Art von Bandage oder Orthese eingesetzt wird.
Qualität und Produktsicherheit
Nicht zuletzt ist durch ein Hilfsmittel, das im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung gelistet ist, gewährleistet, dass Funktionstauglichkeit, Sicherheit, Qualitätsanforderungen und der medizinische Nutzen geprüft sind. Somit kann beispielsweise auch verhindert werden, dass das Hilfsmittel aus gesundheitsschädlichen oder hautunverträglichen Materialien hergestellt wird.
Dass Produkte im Discounter oder Internet günstiger sind als im Sanitätsfachhandel, ist ein Trugschluss. Denn die Kosten für ein medizinisch verordnetes Hilfsmittel übernimmt, bis auf die gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung und möglicherweise Mehrkosten für ein Hilfsmittel auf Wunsch, die Krankenkasse. Die Kosten für frei verkäufliche Hilfsmittel werden in der Regel nicht erstattet.
Der sichere Weg zum richtigen Hilfsmittel
1. Ärztliche Diagnose
Bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen ist eine ärztliche Diagnose Voraussetzung für die richtige Behandlung. Je nach Indiktion wird Dir Deine Ärztin bzw. Dein Arzt eine Behandlung empfehlen, die aus verschiedenen Therapieelementen besteht. Teil dieser Therapie kann eine Rückenbandage oder Rückenorthese sein, die beispielsweise durch Entlastung und Stabilisierung zur Schmerzlinderung beiträgt.
2. Persönliche Beratung und Hilfsmittelanpassung im Sanitätshaus
Im Sanitätshaus kannst Du Dich umfassend zu orthopädischen Hilfsmitteln informieren und beraten lassen. Wenn Du ein Rezept für eine Rückenbandage oder Rückenorthese erhalten hast, wirst Du im Sanitätshaus verschiedene Produkte ausprobieren. Die Orthopädietechnikerinnen und Orthopädietechnikerinnen erklären Dir Wirkprinzip und Handhabung und passen die Bandage oder Orthese individuell an. Darüber hinaus geben sie Dir nützliche Ratschläge für die optimale Anwendung.
„Auf jeden Fall solltest Du ein Hilfsmittel ausprobieren. Aus meiner Sicht ist es ganz wichtig, dass man Dir die Funktionen und das korrekte Anlegen erklärt, damit das Hilfsmittel richtig angewendet wird“, betont Guido Nescholta, Orthopädietechniker bei Össur, die Wichtigkeit der fachlichen Beratung
3. Kostenloser Test vor oder nach dem Arztbesuch
Im Sanitätshaus kannst Du übrigens die Rückenorthese Miami LSO™ von Össur kostenlos testen. Diese stabilisiert, entlastet und lindert Schmerzen zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall, bei
Spinalkanalstenose oder bei degenerativen Lendenwirbelsäulen-Veränderungen.
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