Ntando Mahlangu
100m & 200m Sprint, Weitsprung
“Ich denke, was ich heute mache, inspiriert einfach andere Menschen, und wenn ich andere Menschen inspiriere, bedeutet das, dass ich etwas Gutes tue.”
Sprinter. Läufer. Fußballspieler. Amateur DJ. Anti-Mobbing-Botschafter. Paralympionike.
Fibulare Hemimelie (FH) ist eine angeborene Fehlbildung des Wadenbeins. Dieses fehlt dabei ganz oder ist unterentwickelt. Dieser Defekt ist sehr selten und kommt nur bei einer von 40.000 Geburten vor. Noch seltener sind bilaterale fibulare Hemimelien, die beide Beine betreffen. Für den gebürtigen Südafrikaner Ntando Mahlangu bedeutete FH, dass er die ersten zehn Jahre seines Lebens im Rollstuhl verbrachte.
Als er zehn Jahre alt war, besuchte Ntando eine Mobility Clinic und traf sich mit OrthopädietechnikerInnen, um eine mögliche prothetische Versorgung zu besprechen. Ihm wurde mitgeteilt, dass er eine beidseitige Amputation oberhalb der Knie benötigt würde, damit die Prothesen gut passen und funktionieren. Für Ntando stand die Entscheidung schnell fest.
„Ich war zehn Jahre alt und war noch nie zuvor gelaufen. Als mir die OrthopädietechnikerInnen sagten, ich könnte möglicherweise laufen und rennen, sagte ich meiner Familie, dass ich die Amputation wolle, damit das wahr werden kann.”
Er wurde im Jahr 2012 amputiert. Nach seiner Genesung wurde er mit Prothesen versorgt und machte seine ersten Schritte. Mit jedem Tag verbesserte sich sein Gangbild und sein Selbstvertrauen wuchs. Ntando nahm mit großer Freude an Fußballspielen in der Nachbarschaft teil und entdeckte, wie sehr er es genoss, von einem Ende des Spielfeldes zum anderen zu rennen. Andere bemerkten seine Geschwindigkeit und schlugen vor, dass er an Wettbewerben teilnehmen solle.
“Alles hat sich seitdem verändert. Als ich anfing, zu laufen und aktiv zu sein, begann für mich eine neue Reise, die mich zunächst in eine Regelschule und dann zu verschiedenen Sportwettkämpfen führte.”
Innerhalb von vier Jahren erkämpfte er sich einen Platz im südafrikanischen Paralympic-Team. Mit nur 14 Jahren – als einer der jüngsten Teilnehmer bei den Paralympischen Spielen 2016 – wurde er Zweiter hinter Titelverteidiger Richard Whitehead im 200m-Lauf in der Klasse T42 der Männer und stellte damit einen neuen afrikanischen Rekord (23,77 Sekunden) auf. Ntando wird mit seinem Össur Cheetah Xcel Sprinterfuß weiterhin Rekorde brechen, während er Südafrika auf der Weltbühne repräsentiert.
“Mein einziges Ziel ist es, meine Leistung zu verbessern und Südafrika und diejenigen, die mich unterstützen, stolz zu machen.”
Sportliche Erfolge
Paralympics
- Tokio 2020: Goldmedaille über 200m T61 mit neuem Weltrekord 23,59s
- Tokio 2020: Goldmedaille im Weitsprung T61/63 7,17m
- Rio 2016: Silbermedaille über 200m - T42
IPC World Championships
- Dubai 2019: Goldmedaille über 200m - T61
- 2018 Muller Anniversary Games: Goldmedaille über 200m - T61
- London 2017: Silbermedaille über 200m - T42
World Junior Para Athletics Championships
- Nottwil 2019: Goldmedaille und neuer Weltrekord über 200m - T61
- Nottwil 2017: Goldmedaille über 100m, 200m und 400m mit neuen Weltrekorden über 100m und 400m - T42
- Nottwil 2017: Goldmedaille im Weitsprung - T42
- Prag 2016: Iwas Games u23, Goldmedaille über 100m, 200m, 400m (neuer Weltrekord) und 800m (neuer Weltrekord) - T42
- Stadskanaal 2015: Iwas Junior World Games: Goldmedaille über 200m und 400m - T42
Nationale Leichtathletikmeisterschaften Südafrika
- Gqeberha's Westbourne Oval 2021: Goldmedaille und neuer Weltrekord über 200m - T61
- Pretoria 2021: Goldmedaille und neuer Weltrekord über 800m - T61
Ntando hält die afrikanischen Rekorde über 100m, 200m, 400m und 800m.
Fakten
Nation
Südafrika
Wettbewerbsklasse
T61
Amputation
Beidseitig oberhalb der Knie
Disziplin
100m, 200m