Athlet. Entrepreneur. Content Creator. Optimist. Paralympionike.   

Hunter Woodhall ist ein paralympischer Medaillengewinner in der Leichtathletik, der mit einer sogenannten Fibulahemimelie geboren wurde, einer Erkrankung, bei der sich die Fibulaknochen in seinen Unterschenkeln nie gebildet haben. Seine Eltern beschlossen, ihm beide Beine unterhalb des Knies zu amputieren, als er gerade 11 Monate alt war.

Bis zur 5. Klasse wurde der beidseitig Unterschenkelamputierte zu Hause unterrichtet, als er dann eine öffentliche Schule besuchte, wurde er gemobbt, weil die Kinder ihn für anders hielten. Trotz dieser Herausforderungen wurde er von seiner Familie ermutigt und übte viele Sportarten, darunter Fußball, Baseball, Basketball, Ringen und Football aus. Auch Wakeboarding und Skifahren gehören zu seinen Hobbys.

"Es hat einige Zeit gedauert, bis ich begriffen habe, dass das Anders sein uns einzigartig macht", sagt er heute. "Etwas, wofür ich früher gemobbt wurde, wurde zu einer meiner größten Stärken. Ich habe mich auch stark auf meine Freunde und meine Familie verlassen, die mich immer unterstützt haben."

Nachdem er mit seiner Familie an einem 5-Kilometer-Spaßlauf teilgenommen hatte, entdeckte Hunter, dass er das Laufen liebte - und überragend darin war. Als er die High School erreichte, forderte er die nicht-behinderten Läufer heraus und trat als Mitglied des Leichtathletik-Teams seiner High School an, wo er fünfmaliger Staatsmeister von Utah wurde und Rekorde im 400-Meter-Lauf und in der 4x400-Staffel aufstellte. Gelegentlich wurde er dafür kritisiert, dass er zum Laufen andere Prothesenbeine benutzte als für den täglichen Gebrauch, aber anstatt sich entmutigen zu lassen oder sich selbst in Frage zu stellen, sagt er: "Ich habe diese Negativität kanalisiert und mich auf die Unterstützung von Familie und Freunden verlassen, um ein besserer Läufer zu werden und die sportliche Leiter zu erklimmen."

Zu Hunters wichtigsten Erfolgen gehörte die Aufnahme ins Team USA bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio, wo er eine Silbermedaille über 200m und eine Bronzemedaille über 400m in der Kategorie T62 gewann.

2017 wurde Hunter der erste Para-Athlet, der ein NCAA Division I Leichtathletik-Stipendium erhielt. Als Zehntklässler an der University of Arkansas war er 2019 All-American in der 4x400m-Staffel in der Halle und im Freien und lief bei den SEC-Außenmeisterschaften im selben Jahr seine persönliche Bestleistung von 46,22 Sekunden über die 400m. Im Jahr 2020 war er der Ankerläufer des 4x400m-Teams der Universität, das bei den SEC-Hallenmeisterschaften eine Silbermedaille gewann, und hatte sich für die NCAA-Hallenmeisterschaften in der 4x400m- und der Langstrecken-Medley-Staffel qualifiziert, bevor die COVID-19-Pandemie zur Absage dieser Veranstaltung führte.

Hunter sagt, er ist dankbar für seine Beziehung zu seinem Orthopädietechniker, der ihm geholfen hat, die richtige Kombination von Technologien zu finden, um mobil und wettbewerbsfähig zu sein. "Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr eine gut sitzende Prothese mein tägliches Leben beeinflusst. Schlecht sitzende Prothesen können Wunden verursachen, die mich mehrere Tage lang vom Laufen abhalten", sagt er. "Aber wenn dein Orthopädietechniker dich und deinen Körper versteht, wird der Prozess der Herstellung und des Wechselns von Prothesen so viel einfacher. In unserem Sport ist Präzision das A und O, und jemand, der weiß, wie man sie einstellt, ist für den Erfolg unerlässlich."

Hunter ist nicht nur Paralympionike und hat erfolgreich an den paralympischen Spielen in Tokio teilgenommen, sondern ist auch ein beliebter Social-Media-Content Creator und Unternehmer, der sein eigenes Modelabel betreibt. Vor kurzem hat er beschlossen, seine Karriere als Collegesportler aufzugeben und sich auf seine Reise als Sportler, Unternehmer und Social-Media-Persönlichkeit zu konzentrieren.

Über die Technologie, die ihm hilft, ein Leben ohne Einschränkungen zu führen, sagt Hunter: "Ohne Össur wäre ich buchstäblich nicht in der Lage zu laufen oder zu gehen. Alles, was ich tagtäglich tue, verdanke ich der Technologie, die mir ein normales Leben ermöglicht. Für mich stellt Össur nicht nur Prothesen her, sondern schafft Möglichkeiten für Menschen, ihre Träume zu verwirklichen. Ein Mitglied des Össur-Teams zu sein bedeutet, etwas Größeres als mich selbst zu repräsentieren.  Ich hoffe, dass ich durch meine Zugehörigkeit zu diesem Team mehr Menschen inspirieren und anderen zeigen kann, was möglich ist.  Als ich jünger war, hatte ich niemanden, zu dem ich in einer ähnlichen Situation wie der meinen aufschauen konnte, also möchte ich diese Person für andere sein.

Nachdem er im Laufe der Jahre Kritik von anderen erfahren hat, glaubt er, dass es am besten ist, nicht auf die Neinsager zu hören, wie er sagt: "Es ist nur verrückt, bis man es tut. Die Leute werden dir immer sagen, wozu du fähig bist. Konzentriere dich nicht auf ihre Erwartungen, sondern auf das, was du tun willst, und treffe jeden Tag Entscheidungen, die dich diesem Ziel näher bringen."

Sportliche Erfolge

Para Athletics World Championships 

• 2024 Kobe, Japan | Silbermedaille über 100 m - T62/64 
• 2024 Kobe, Japan | Silbermedaille über 400 m – T62 

Para Athletics Grand Prix und Internationale Meetings 

• 2024 Jesolo, Italy | Goldmedaille über 400 m - T62 

Paralympics

• Tokio 2020: Bronzemedaille über 400m T62
• Tokio 2020: 8. Platz über 100m T62/64
• Rio 2016: Silbermedaille über 200m T44
• Rio 2016: Bronzemedaille über 400m T44